Asthma - Freizeit, Urlaub, Reisen
Freizeit
Für Asthmatiker gibt es einige Tipps, damit sie auch in Ihrer Freizeit beschwerdefrei bleiben. Auch hier gilt es, die Auslöser der Asthmaerkrankung weitestgehend zu vermeiden. Im Folgenden handelt es sich um Tipps und keine strikten Anweisungen. Eher ungünstig auf die Atemwegserkrankung können sich folgende Freizeitaktivitäten und -umstände auswirken:
- Arbeiten, bei denen Stäube entstehen: Darunter fällt beispielsweise der Umgang mit Holz.
- Haltung von Tieren: Potenzielle Allergenträger sind Katzen, Meerschweinchen und Hunde.
- Arbeiten und Anpflanzungen im Garten: Sehr ungeschickt ist es - aufgrund der Pollen - Gewächse anzupflanzen, auf die man allergisch reagiert. Auch wenn es nicht so schön aussieht, ist weniger Pflanzenwuchs für den Asthmatiker manchmal mehr. Nicht unterschätzt werden darf auch, dass Gras und feuchtes Laub einen guten Nährboden für Schimmelpilze bieten. Die Sporen der Pilze können starke Allergene darstellen.
Urlaub
Die optimale Erholung im Urlaub beginnt für einen Allergiker oder Asthmatiker mit der Wahl des richtigen Urlaubsziels. Je nach auslösenden Allergenen gibt es dazu unterschiedliche Tipps:
Für Hausstaubmilbenallergiker
Ist der Hausstaubmilbenkot hauptsächlich für die Asthmabeschwerden verantwortlich, so werden Aufenthalte ab 1500 Meter Höhe empfohlen. In dieser Höhe sind die Milben in unseren Breiten nicht mehr anzutreffen. Die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit und der Taupunkt nehmen in diesen Höhen ab, was für die Tiere einen unwirtlichen Lebensraum darstellt. Außerdem ist die Belastung mit Schimmelsporen in diesem trockenen Klima geringer als beispielsweise an der Küste. Doch nicht jeder Hausstaubmilbenallergiker mag die Berge. In diesem Fall (und auch generell auf Reisen) sollte er spezielle Ansprüche an seine Unterkunft stellen. Dazu zählen:
- Die Möglichkeit eines Encasing: Dies ist das Aufziehen eines milbendichten Bezugs über die Matratzen und das Bettzeug.
- Die Bereitstellung von Allergikerbettzeug: Es ist bei 60 Grad Celsius waschbar und besteht aus Kunstfasern, nicht aus Federn.
- Eine möglichst neue oder frisch renovierte Unterkunft: Hier finden sich weniger Stäube als in alten Gebäuden.
- Ein wischbarer Bodenbelag: Teppiche sind ungünstig, da sich hier die Milben gut halten.
- Gut lüftbare Zimmer: Die Allergenkonzentration wird durch gutes Lüften vermindert.
- Eine bestimmte Zimmereinrichtung: Stoffmöbel, Vorhänge oder Pflanzen erhöhen die Milbenkonzentration und damit den Milbenkot in einem Zimmer.
- Nichtraucherzimmer: Das absolute Muss! Am besten ein rauchfreies Haus.
Für Pollenallergiker
Schauen Sie sich für ihre Urlaubsregion den Pollenflugkalender für den Zeitpunkt ihres Aufenthaltes an. Die Berge sind als Urlaubort nicht immer empfehlenswert, da die Pollenmenge regional und saisonal schwanken kann. So blühen viele Pflanzen in den kälteren Bergregionen später als in tieferen Lagen oder bestimmte Pflanzen kommen in größerer Menge vor. Für Pollenallergiker kann diese Region daher nicht immer empfehlenswert sein. Eine geringe Konzentration an Pollen findet sich in Küstenregionen. Neben diesem Effekt bietet dieser Urlaubsort ein sogenanntes Reizklima mit einem erhöhten Feuchtigkeits- und Salzgehalt. Dies wirkt sich positiv auf die Schleimlösung in den Atemwegen aus. Allerdings fühlen sich auch Hausstaubmilben in diesem feuchten Klima sehr wohl. Sie müssen dann verstärkt auf eine allergiegerechte Unterkunft achten.
Für Nahrungsmittelallergiker
In diesem Fall brauchen Sie unbedingt einen äußerst kompetenten Ansprechpartner in der Küche, der Ihre Mahlzeiten fachgerecht - ohne ihr Allergen - zubereiten kann. Nützlich ist auch eine Kochnische in der Unterkunft, in der Mahlzeiten selbst zubereitet werden können. Bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten wählen manche Betroffenen den Urlaubsort auch nach den jeweiligen Nationalgerichten aus. Leidet man beispielsweise unter Zöliakie - einer Unverträglichkeit gegen Eiweiß, das in allen Getreidesorten vorkommt - so ist es eher schwieriger, in einem Land, wo Pasta und Pizza häufig gereicht werden, das Passende zu finden. Man kann dann beispielsweise auf Länder ausweichen, in denen Raclette (Käse und Fleisch) oder Grillgerichte häufige Speisen sind.
Für Tierhaarallergiker
Menschen mit einer Tierhaarallergie müssen eine haustierfreie Unterkunft wählen. Ein Urlaub auf dem Bauernhof gestaltet sich äußerst problematisch. Auch eine Unterkunft, in der Haustiere erlaubt sind, stellt ein Tabu dar, da die Allergene überall verstreut werden.
Weitere Tipps
- Flugreisen können für manche Lungenerkrankte nicht erlaubt sein, denn der Sauerstoffgehalt ist niedriger und die Druckverhältnisse sind im Flugzeug anders. Für gewöhnlich stellt diese Transportform bei einem gut eingestellten Asthma keine Probleme dar. Befragen Sie jedoch Ihren behandelnden Mediziner zu dieser Thematik.
- Wenn Sie mit dem Flugzeug reisen, nehmen Sie all Ihre Medikamente, die Sie für den Urlaubsaufenthalt benötigen, in das Handgepäck mit. Die Koffer können oft fehlgeleitet werden und erst nach mehreren Tagen auftauchen. Dies kann für Sie unangenehme bis schwerwiegende Folgen haben.
- Planen Sie größere Unternehmungen und Aktivitäten erst ab dem 3. Urlaubstag. Ihr Körper muss sich erst an das veränderte Klima und die Umgebung anpassen.
- Von Urlauben mit dicht gedrängten Terminen ist eher abzuraten. Faulenzen Sie auch mal so richtig.
- Wenn es möglich ist, planen Sie für Ihren Urlaub drei bis vier Wochen ein. Erst dann entspannen Sie sich richtig, was sich sehr positiv auf das Asthma auswirkt.
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 26.11.2009