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Körperliche Untersuchung und Allergietest

Bei der körperlichen Untersuchung richtet der behandelnde Mediziner sein Augenmerk unter anderm auf die Anzeichen einer möglichen allergischen Erkrankung. Dies kann eine Rötung der Bindehaut (Conjunctivitis allergica), eine Nasenschleimhautentzündung (Rhinitis allergica) oder ein Hautekzem (atopische Dermatitis) sein. Sehr wichtig ist das Abhören der Lunge mit dem Stethoskop. Dabei nimmt der Arzt bei tiefen oder schnellen Atemzügen mit geöffnetem Mund ein Pfeifen (Giemen oder Brummen) wahr. Auch Schall beim Abklopfen kann sich von einem gesunden Menschen unterscheiden. Er kann dumpfer, lauter und hohler sein.

Die körperliche Untersuchung gibt auch wertvolle Hinweise zur Abgrenzung des Asthma bronchiale von anderen Atemwegserkrankungen (bsp. COPD mit Lungenemphysem). Wichtig sind hierbei das Atemgeräusch, der Klopfschall, die Form des Brustkorbs und ein Hautvenenkranz unterhalb der Rippen (Sahli´scher Venenkranz), der typisch für das Lungenemphysem ist. Bei der chronisch-obstruktiven Bronchitis (COPD) mit Lungenemphysem ist das Atemgeräusch leiser als normal, der Klopfschall entspricht einem "Schachtelton" (hypersonor) und der Brustkorb hat eine Fassform.

An die körperliche Untersuchung schließt sich der Hauttest an. Hierbei bringt man eine kleine Menge gereinigter Allergenextrakte in bestimmten Konzentrationen auf oder in die Haut ein. Normalerweise erfolgt dies am Rücken oder den Unterarmen. Die Hautreaktion - in Form von Quaddeln oder Rötung - wird nach circa 20 Minuten abgelesen. Es wird dazu die Stärke und Größe der Hauterscheinung beurteilt. Wenn man auf eine Substanz reagiert, kann es an der entsprechenden Stelle nicht nur nach ein paar Minuten, sondern auch nach ein paar Stunden oder sogar am nächsten Tag stark jucken. Dies ist durchaus normal. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer sogenannten allergischen Spätreaktion.

Es gibt verschiedene Methoden die gereinigten Allergene mit den Immunzellen (Mastzellen) unter der Haut in Verbindung zu bringen. Dazu kann man sie unter die Haut injizieren (Intrakutan-Test) oder das Allergen gelangt über Hautritze (Prick-Test, Scratch-Test) zu den Immunzellen. Weitere Verfahren sind der Patch-Test und der Reibetest. Ausführliche Informationen dazu finden sich auch im Gesundheitsportal "Allergien".

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 26.11.2009