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Asthma und Sport

Asthma und sportliche Betätigung schließen sich keinesfalls aus. Vielmehr hat Sport günstige Auswirkungen auf die Krankheit. Hierzu zählen:

Besonders gut gelingt der Einstieg in die sportlichen Aktivitäten, wenn man folgenden Punkten Beachtung schenkt:

Aufwärmen und allmählicher Beginn

Beschwerden stellen sich bei einem Asthmatiker bei sportlicher Betätigung meist nicht sofort ein, sondern erst nach einer halben Stunde. Danach flauen sie allmählich ab. Wichtig ist es, diese kritische erste Phase zu überstehen. Mit den heute zur Verfügung stehenden Mitteln ist dies möglich. Gut überbrücken kann man die ersten 30 Trainingsminuten, wenn man sie als Aufwärmphase nutzt. Man kann sie mit Gymnastik, Dehnübungen oder lockerem Laufen gestalten.

Sport den äußeren Bedingungen anpassen

Ein Asthmatiker sollte das Wo und Wann seiner körperlichen Betätigung genau auswählen. Wenig sinnvoll ist, sich beim Sport einem erhöhten Allergenkontakt auszusetzen. Von Joggen entlang von blühenden Feldern oder direkt nach dem Mähdreschen ist bei einer Pollenallergie eher abzuraten. Sinnvoll ist es, in der kritischen Pollenflugzeit seine sportlichen Aktivitäten nach innen zu verlegen (bsp. Schwimmen im Hallenbad).

Auch an Tagen mit einer erhöhten Luftverschmutzung (hohe Ozonwerte, Stickoxide, Feinstaub) sollte auf Sport lieber verzichtet werden. Ebenso ist es angebracht, starke körperliche Anstrengungen bei Nebel, kalter Witterung oder an schwülen Tagen zu meiden. Jeder Asthmatiker weiß im Laufe der Zeit, welche Umweltumstände bei ihm zu verstärkten Asthmasymptomen führen. Darauf kann er seine körperlichen Aktivitäten abstimmen.

Die richtigen Medikamente

Verschiedene Asthmamedikamente schützen auch vorbeugend vor anstrengungsbedingtem Asthma. Meist reicht die von Arzt verordnete Dauermedikation in Form von regelmäßig einzunehmenden Medikamenten (Einnahme meist morgens und abends) aus. Treten beim Sport trotzdem Beschwerden auf, so ist folgendermaßen zu verfahren:

Bestehen nach dieser prophylaktischen Maßnahme immer noch Beschwerden, können auch beide Medikamente gemeinsam genutzt werden. Ist dies der Fall, sollte von Ihrem behandelnden Arzt geprüft werden, ob die Dauermedikation ausreichend ist.

Bestimmte Sportarten?

Grundsätzlich können Asthmatiker jede Sportart ausüben, sofern sie regelmäßig ihre Medikamente einnehmen und die oben erwähnten Empfehlungen beachten. Vornehmlich sollte die Sportart Spaß machen. Dann besteht auch die Lust, sie regelmäßig auszuführen. Mit der Zeit findet auch jeder Asthmatiker heraus, bei welcher Sportart er sich wohl fühlt und welche sich mit seinem Asthma vereinbaren lässt.

Als allgemein günstig werden Sportarten angesehen, bei denen nach einer kürzeren Belastung eine Erholungsphase möglich ist. Dies ist beispielsweise beim Radfahren, Ballsportarten oder Gerätesport der Fall. Vorteilhaft ist auch Schwimmen, da im Schwimmbecken eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, welche die Atemwege nicht austrocknen lässt. Nicht ganz so empfehlenswert sind Ausdauersportarten, wie beispielsweise Langlauf, oder Sportarten mit Pressatmung, wie Klettern, Tauchen oder Gewichtheben.

Zusammenfassung von Tipps zum Thema "Asthma und Sport":

Anstrengungsbedingtes Asthma

Anstrengungsbedingtes Asthma stellt keine eigenständige Asthmaform dar. Die Beschwerden treten bei einer bereits bestehenden Asthmaerkrankung auf. Grund dafür sind die überempfindlichen Atemwege des Asthmatikers. Während des Sports beschleunigt sich die Atmung, was zu einer Kühlung und einem Feuchtigkeitsverlust in der Lunge führt. Bei einem Asthmatiker bewirken diese Umstände eine Atemwegsverengung. Diese Obstruktion macht sich vor allem in den ersten 20 Minuten nach Beginn der körperlichen Anstrengung bemerkbar. Mögliche Symptome sind ein Pfeifen (Giemen) und/oder Husten sowie Atemnot.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 26.11.2009