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Nichtallergisches Asthma

Diese Form des Asthmas zeichnet sich dadurch aus, dass sie nicht auf eine Allergie zurückgeführt werden kann.

Häufig kommt es erstmalig zum nicht allergisch bedingten Asthma nach Infekten der Atemwege.

Eine weitere Ursache sind sogenannte pseudoallergische Reaktionen auf Schmerzmittel (bsp. Aspirin). Letztere sind wahrscheinlich genetisch bedingt. Die für Allergien typischen Antikörper (IgE-Antikörper) finden sich hier nicht, die Erkrankung ist nicht erworben. Man spricht daher von einer pseudoallergischen Reaktion.

Ein weiterer Grund für nichtallergisches Asthma kann der Reflux (= zurückfließen) von Magensäure im Rahmen der Refluxkrankheit sein. Das Asthma kann dadurch verstärkt oder ausgelöst werden. Eine Ursache ist die chronische Aspiration (= Einatmung) von Magensaft, welche die bronchiale Entzündungsreaktion anheizt. Zudem bewirkt die Säurewirkung in der Speiseröhre oder dem Rachen eine Vagusreizung (= 10. Hirnnerv, der für viele innere Organe zuständig ist), die eine Bronchialverengung herbeiführt.

Nichtallergisches Asthma kann auch anstrengungsbedingt sein. Ursachen sind der erhöhte Luftfluss und Kälte, welche die Bronchialwände reizen. Das Anstrengungsasthma kann auch einen allergischen Hintergrund haben. Oft tritt es bei Kindern und Jugendlichen auf. Häufig betroffen sind Kaltluftsportarten (bsp. Skilanglauf) oder Sportarten mit häufigen Belastungsspitzen (bsp. Fußball).

Auslöser des nicht allergisch bedingten Asthmas können zudem chemisch-irritative oder toxisch wirkende Substanzen sein. Sie sind weitestgehend identisch mit den früher üblichen Begriffen "Reizstoffe" oder "Reizgase". Diesen Substanzen kommt vor allem im Zusammenhang mit Berufskrankheiten eine wichtige Bedeutung zu (Berufskrankheit BK-Nr. 4302 -> obstruktive (= einengende) Atemwegserkrankungen).

Die problematischen Stoffe kommen in Form von Gasen, Dämpfen, Stäuben oder Rauch vor. Sie lassen sich in folgende Gruppen unterscheiden:

Die Aufnahme der Stoffe erfolgt fast ausschließlich über den Atemapparat. Je nach Dauer und Intensität der Exposition der Stoffe kommt es zu Schleimhautschädigungen im Bereich der Atemwege. Die krankhaften Veränderungen an den Atemwegen können reversibel sein oder auch zu chronisch obstruktiven (= einengenden) Atemwegsbeschwerden führen.

Obwohl es sich chemisch um sehr unterschiedliche Stoffe handelt, leiden alle Betroffenen unter folgenden Symptomen: Husten, Auswurf, Atemnot, Brustschmerzen und Reizwirkungen im Bereich der Augen, Nasen und des Rachenraums. Die Neigung zu Atemwegsinfekten ist erhöht. Ist man den Stoffen nicht mehr ausgesetzt, können sich die Symptome verbessern oder ganz verschwinden. Es gibt unterschiedlichste Verlaufsformen.

Weitere Informationen finden sich unter "Asthma" und "Berufskrankheit".

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 26.11.2009