Vorbeugende Maßnahmen bei Asthma bronchiale - Prophylaxe
Dieser kleine Maßnahmenkatalog enthält sowohl vorbeugende Maßnahmen bei bereits bestehendem Asthma (im Erwachsenenalter), als auch Tipps, die helfen können, damit Ihr Kind nicht erkrankt. Natürlich schließen die Ratschläge nicht aus, dass Ihr Kind trotzdem Asthma bekommt, die Tipps können aber dazu beitragen, dass die Erkrankung nur in abgeschwächter Form oder gar nicht auftritt.
1. Reizabschirmung des überempfindlichen (= hyperreagiblen) Bronchialsystems
Folgende Maßnahmen helfen:
- Meiden der Allergene (= Allergie auslösenden Stoffe);
- Rauchen unbedingt einstellen: Niemand sollte Rauchen, aber für einen Asthmatiker besteht ein absolutes Rauchverbot!;
- Meiden von Kaltluft, Nebel, Staub, (beruflichen) inhalativen Stoffen;
- Vorbeugung vor Infekten (gesunde Ernährung, Abhärtung, "Immunimpfungen" (Broncho-Vaxom, Ribomunyl, Luivac));
- Impfung gegen Pneumokokken und Influenzavirus (= jährliche "Grippeimpfung") sowie Varizellen (Windpocken), bei bisher nicht erkrankten Personen.
- Vermeidung übertriebener körperlicher Anstrengung (Gefahr eines Anstrengungsasthmas);
- Stress vermeiden (evtl. Erlernen von Stressbewältigungsstrategien).
2. Herabsetzen der Erkrankungsgefahr bei Kindern
Manche Kinder haben ein besonders hohes Risiko im Laufe ihres Lebens eine Allergie zu entwickeln, vor allem wenn die Eltern bereits Allergiker sind.
Risikofaktoren für die Entwicklung eines Asthmas sind:
- Asthma und Allergien in der Familie,
- ein (vor allem die Mutter) oder beide Elternteile leiden an Allergien,
- passives Rauchen in der Kindheit,
- niedriges Geburtsgewicht und männliches Geschlecht,
- ausbleibendes Stillen des Neugeborenen (wird teilweise kontrovers diskutiert).
Maßnahmen, um die Erkrankungsgefahr herabzusetzen, sind:
- Halten Sie die Wohnung von Schimmelpilzen frei.
- Rauchen Sie niemals in der Wohnung, rauchen Sie am besten gar nicht.
- Halten Sie keine Haustiere (vor allem Katzen und Nagetiere).
- Stillen Sie Ihr Kind. Dabei sollten Sie in der Stillzeit möglichst auf potenzielle Allergene, wie Kuhmilch, Hühnereier, Fisch und Erdnüsse verzichten.
- Waschen Sie die Appretur aus neu gekaufter Kleidung heraus.
- Verwenden Sie Pflegeprodukte, die möglichst wenig allergisierend wirken (bsp. Duftstoffe, Kräuterzusätze).
- Das Kinderzimmer möglichst staubfrei halten; das Bettzeug sollte 60 Grad Celsius, Waschtemperatur vertragen. Das Bett gut lüften (Maßnahmen gegen Hausstaubmilbenkot).
3. Keine Anwendung potenziell anfallsauslösender Medikamente:
Dazu gehören:
- Acetylsalicylsäure (bsp. Aspirin, ASS): Diese Mittel werden bsp. zur Schmerzbekämpfung und im Dauergebrauch zur Vorbeugung gegen einen Gefäßverschluss (Herzinfarkt) verordnet. Bei individueller Unverträglichkeit (= Analgetikaintoleranz) kommt es zur Atemwegsverengung.
- Betablocker: Diese Medikamente werden bei Bluthochdruck, Herzinfarkt, Herzschwäche oder Grünem Star (Glaukom) verordnet. Bei vorbestehendem Asthma führen sie zur Atemwegsverengung.
- ACE-Inhibitoren: Die Gabe erfolgt bsp. bei Bluthochdruck, Herzinfarkt und Herzschwäche. Unerwünschte Nebenwirkungen sind trockener Reizhusten, Herzschwäche und (selten) Atemwegsverengungen.
4. Immuntherapie
Eine ursächliche Behandlung bei allergischem Asthma ist die Hyposensibilisierung, bei der der Organismus langsam an das auslösende Allergen gewöhnt wird.
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 26.11.2009