Asthma und Berufswahl
Die Wahl des Berufes kann sich bei einem Asthmatiker etwas schwieriger gestalten. Es gibt aber dennoch eine ganze Reihe von Berufen, die in Frage kommen. Vor der Berufswahl sollte man sich dennoch gründlich informieren. Es macht keinen Sinn sehr viel Kraft und Zeit in die Ausbildung zu stecken, um dann den Beruf nicht ausüben zu können.
Um keinen Fehler zu machen, fragen Sie Ihren Lungenarzt, ob er bei dem geplanten Beruf, gesundheitliche Bedenken hat. Informieren Sie sich auch vorab, welche Gefährdungen vorhanden sein könnten. Mögliche Informationsquellen zu beruflichen Gesundheitsrisiken können das Arbeitsamt, Berufsgenossenschaften, Werksärzte des Ausbildungsbetriebes oder Berufsberatungen sein. Informationen und Merkblätter zu den Themen "Berufswahl" und "beruflich bedingte Allergien" können auch beim Deutschen Allergie- und Asthmabund e.V. bezogen werden.
Als Asthmatiker sollte man keinen Beruf wählen, bei dem Asthmaauslöser oder Risikofaktoren regelmäßig auftreten. Dies muss auch in Betracht gezogen werden, wenn bis jetzt die betreffenden Stoffe noch keine Beschwerden hervorgerufen haben. Bei dauerhafter Einwirkung ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Substanzen zu einem gesundheitlichen Problem werden.
Mit folgender Checkliste kann man sein zukünftiges Berufsfeld hinterfragen:
- Ist man bei den beruflichen Arbeiten Stoffen ausgesetzt, welche die Atemwege reizen, wie Staub, Gasen oder Lösungsmitteln?
- Hat man bei der Ausübung des Berufes ein erhöhtes Risiko, sich mit Atemwegsinfekten anzustecken, was beispielsweise bei Berufen mit regelmäßigem Kontakt zu fremden Menschen der Fall ist.
- Kommt es bei dem Beruf zu regelmäßigen oder häufigen Kontakt mit Allergie auslösenden Stoffen? Dies ist beispielsweise bei Gärtnern (Pollen), Bäckern (Mehl) und Friseuren der Fall. Ebenso in der Futter- und Nahrungsmittelindustrie, in Sägereien, in der Möbelindustrie und im Veterinärwesen.
- Werden bei dem geplanten Beruf häufiger starke oder stärkste körperliche Anstrengungen verlangt? Dies ist beispielsweise bei Möbelpackern, Schreinern oder anderen handwerklichen Berufen der Fall.
- Muss man bei der Ausübung des Berufes häufiger mit übermäßigen psychischen Belastungen rechnen?
Eine Liste von geeigneten Berufen hat die Deutsche Atemwegsliga zusammengestellt:
- Kaufmännische Berufe
- Berufe in der Datenverarbeitung
- Berufe in Verwaltungen und Behörden ohne regelmäßigen Publikumsverkehr
- Bildschirmarbeiten oder andere Arbeiten zu Hause
- Berufe im Sozialdienst, bsp. Sozialpädagoge, Sozialarbeiter oder Berufsberater
- Bestimmte medizinische Berufe (MTA, Röntgenassistent/in, EEG-Assistent/in)
- Einzelne handwerkliche Berufe, bei denen man kaum atemwegsreizenden Stoffen ausgesetzt ist und keine stärkeren körperlichen Anstrengungen erforderlich sind. Dazu zählen beispielsweise Optiker, Uhrmacher, Feinmechaniker oder Elektromechaniker.
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 26.11.2009